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Kloster Himmelpfort, das Urlaubsziel im Norden der Mark Brandenburg: Klostergelände (Aufnahme Anfang 2010)

Sehenswertes in Himmelpfort

Der Klosterbezirk

Von hier hat Himmelpfort seinen Namen. Im 13. Jh. wurde vom Markgrafen Albrecht ein Zisterzienserkloster 'Coeli Porta', Himmelspforte, gegründet. Obwohl es die Jahrhunderte nicht gut mit ihm meinten, gibt es hier doch noch einige Reste zu sehen, und mit etwas Phantasie kann man sich die alte Klosteranlage gut vorstellen.

Die Klosterkirche St. Marien & alle Heiligen

Klosterkirche Himmelpfort: Ansicht von Südosten. Im Bereich der früheren Anbauten Putzflächen und vermauerte Tür im Obergeschoß.
Klosterkirche Himmelpfort: Ansicht von Südosten. Im Bereich der früheren Anbauten Putzflächen und vermauerte Tür im Obergeschoß.

Die heutige Dorfkirche von Himmelpfort kauert sich in den Ostteil der ehemaligen Klosterkirche hinein. Was wir sehen, ist das Ergebnis einer Sicherung, die wohl nach dem dreißigjährigen Krieg stattgefunden hat. Die schon stark zerstörte Klosterkirche wurde westlich der Vierung durch eine Mauer geteilt. Von hier nach Osten wurde die Ruine, deren Gewölbe eingefallen waren, durch eine von Balken getragene Flachdecke gedeckt und das heutige Dach aufgesetzt.

Die heutige Kirche nimmt somit den Bereich der Vierung und des Chores der Klosterkirche ein; das Langhaus tritt uns heute als Ruine entgegen. Ursprünglich muß die Kirche einen weitaus stattlicheren Eindruck gemacht haben: Die Dachtraufe dürfte vor der Zerstörung etwa auf halber Höhe des heutigen Daches gelegen haben! Mit dem dort beginnenden Dach zusammen dürfte der Baukörper um das eineinhalbfache höher als heute gewesen sein.

Die Ruine des Langhauses zeigt uns noch die Wände bis etwa zur Höhe der Fenstersimse der Obergadenfenster. Die noch erkennbaren Gurte sind ein ein Indiz dafür, daß das Langhaus eingewölbt gewesen ist. Es folgte also oberhalb der heutigen Mauerkrone eine Reihe Fenster, umrahmt und bekrönt von den Gewölben. Das Langhaus muß eine beträchtliche Höhe gehabt haben. Im Kontrast dazu fallen besonders die niedrigen, gedrückten Arkaden zu den nicht mehr vorhandenen Seitenschiffen auf. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich aber, daß die Pfeiler ziemlich tief im Boden stecken. Anscheinend hat sich hier im Laufe der Zeit viel Schutt abgelagert, so daß das Bodenniveau heute höher liegt (bis zu einem Meter).

Langhausarkaden der Klosterkirche Himmelpfort von Norden, vorne die Fundamente des nördlichen Seitenschiffes.
Langhausarkaden der Klosterkirche Himmelpfort von Norden, vorne die Fundamente des nördlichen Seitenschiffes.
Verzahnungsfeld für die Seitenschiffsgewölbe.
Verzahnungsfeld für die Seitenschiffsgewölbe.

Die archaische Wirkung dieser Arkaden ist deutlich zu sehen. Dieser Baustil entspricht jedenfalls nicht dem in jener Zeit bereits üblichen: so zeigen Schwestergründungen der selben oder gar früherer Entstehungszeit architektonisch fortschrittlichere Formen, z.B. bei der etwa zur gleichen Zeit begonnenen, nördlich benachbarten Zisterzienserinnenkirche Wanzka, oder auch bei den Nachbarklöstern Zehdenick und Boitzenburg. Ob dieser Rückgriff auf Althergebrachtes die Verwurzelung der Markgrafen hier im immer wieder umstrittenen Norden der brandenburgischen Mark symbolisieren sollte, oder ob es sich um eine Anlehnung an die Architektur des Mutterklosters Lehnin handelt, denn Ähnlichkeiten sind durchaus sichtbar, läßt sich leider nicht mehr klären.

Langhaus der Klosterkirche Himmelpfort nach Westen mit dreigliedriger Westfassade.
Langhaus der Klosterkirche Himmelpfort nach Westen mit dreigliedriger Westfassade.

An der Außenseite der Langhauswände erkennt man zwischen den Arkaden die dreieckigen Verzahnungsfelder, wo die Gewölbe der Seitenschiffe in den Mauerverband der Langhauswände eingriffen. Im Westen fallen zunächst die drei Fenstersimse auf. Drei Fenster in der Westfassade, oft gekrönt von einer Maßwerk- oder Fensterrose, sind ein typisches Zeichen für die zisterziensische Architektur jener Epoche. Interessant ist hier der offensichtliche Verzicht auf ein Westportal. Eigentlich war ein solches Portal üblich, um einen repräsentativen Zugang zur Kirche zu öffnen. Es wurde nicht im Alltag, sondern bei hohen Anlässen oder für hochgestellte Persönlichkeiten geöffnet. Auch hier kann man nur mutmaßen, warum die Baumeister in Himmelpfort darauf verzichtet haben. Allerdings fehlt ein solches Portal auch bei manch' anderer Klosterkirche der Zisterzienser.

Südfassade des Westflügels, Zisterzienser-Nonnenkloster Boizenburg (Uckermark)
Südfassade des unweit östlich gelegenen Zisterzienser-Nonnenklosters Boizenburg. Deutlich zu sehen die Dreigliederung und die Reste der Blendmaßwerkrose darüber.

Im Osten ist das Langhaus durch die schon genannte Mauer geschlossen. Auffällig ist hier im Vergleich zum zisterziensischen, sorgfältig aus großen Klosterformatziegeln gemauerten das schlechte Mauerwerk.

An der Südseite der Kirche, im Bereich der heutige Pforte und östlich, fallen große verputzte Flächen auf. Vermutlich hatte die Kirche östlich des Querschiffs, also rechts vom heutigen Eingang, Seitenkapellen, wie es der traditionelle Bauplan vorsah. Oberhalb dieser Kapellen befand sich oft der Übergang zum Dormitorium, dem Schlafsaal, von dem die Matintreppe direkt in den Chor führte, um den Mönchen den Weg zum (in nachtschlafender Zeit abzuhaltenden) Morgengebet nicht zu lang werden zu lassen. Könnte vielleicht die heute noch zu sehende vermauerte Tür im Obergeschoß eine Zeugin dieses Weges sein?

Klosterkirche Himmelpfort: Mauerwerk am Chor.
Klosterkirche Himmelpfort: Mauerwerk am Chor.
Der Ansatz des südlichen Vierungsbogens. Verfolgt man den Bogenverlauf und konstruiert in der Phantasie einen Spitzbogen, kann man sich gut die früheren Ausmaße der Kirche vorstellen.
Der Ansatz des südlichen Vierungsbogens. Verfolgt man den Bogenverlauf und konstruiert in der Phantasie einen Spitzbogen, kann man sich gut die früheren Ausmaße der Kirche vorstellen.

Weiter östlich schließt sich der Chor an. Er zeigt sich in schlichter Backsteingotik, wie sie für die Region typisch ist. Von Liebe zum Detail und sorgfältiger Behandlung der Bauaufgabe zeugen die in das rote Sichtmauerwerk eingestreuten dunkleren, angeklinkerten Ziegel, die in den Flächen den Eindruck eines Teppichmusters erzeugen, die aus Formsteinen gemauerten Simse und die Fundamente aus Feldstein. Unter dem Chor befindet sich eine Gruft, die Gräber aus der nachreformatorischen Zeit birgt.

Die heutigen Fenster hatten ursprünglich sicherlich eine Unterteilung durch Maßwerk aus Formziegeln. Auch muß man sie sich um einiges höher vorstellen. Etwa die Hälfte wird man in der Höhe dazurechnen dürfen.

Vor der Kirche steht der hölzerne Glockenstuhl mit den relativ neuen gußeisernen Glocken (die alten fielem dem Buntmetallhunger im I. Weltkrieg zum Opfer). Einen Turm dürfte es in Himmelpfort nicht gegeben haben, er fehlt bei zisterziensischen Anlagen dieser Epoche regelmäßig (allerdings wurde ein Rest der Klostergebäude in nachreformatorischer Zeit als Glockenturm genutzt, bis er einfiel).

Auf der Nordseite führt eine Treppe hinab zu einem unter der ehemaligen Vierung gelegenen Kellerraum. Ob dieser nachträglich angelegt wurde, ist uns nicht bekannt. In der Flucht des Pfeilers sieht man im Norden auch noch ein massives, zum früheren Querschiff zu rechnendes Fundamentstück.

Das Kircheninnere ist hell und freundlich. Im Westen, zur Hälfte der ehemaligen Vierung, ist eine Orgelempore eingezogen. Die dicken achteckigen östlichen Vierungspfeiler sind noch zu sehen, ebenso einige vermauerte Durchgänge zu Räumen oberhalb der mutmaßlichen Seitenkapellen. An den Simsen der Fenster läßt sich innen wie außen erkennen, bei welchen es sich um ursprüngliche handelt. So kann man sehen, daß alle westlichen Fenster erst später, wohl bei der Wiederherstellung als Dorfkirche, eingebaut wurden.

Taufschalensockel im Chor aus Formziegeln aus dem Maßwerk der ursprünglichen Fenster.
Taufschalensockel im Chor aus Formziegeln aus dem Maßwerk der ursprünglichen Fenster.
Grabstein Friedrichs von Trott, des letzten von Trott zu Himmelpfort
Grabstein des letzten von Trott zu Himmelpfort in der Klosterkirche.
Grabstein Libicas von der Schulenburg in der Klosterkirche Himmelpfort
Grabstein Libicas von der Schulenburg in Himmelpfort in der Klosterkirche.

Auch die Ausstattung stammt aus der Zeit der Nutzung als Dorfkirche. Lediglich der Sockel der Taufschale verweist noch auf die Zisterzienser: er ist aus Spolien der Maßwerkfenster, schön ausgeformten Formziegeln, zusammengesetzt worden. An den Wänden stehen mehrere Grabplatten aus der Familie von Trott, die Himmelpfort als Lehen innehatten, bis der Zweig ausstarb (an der Nordwand der Grabstein des letzten Herren von Trott). Aus der Zeit unter den von Trott stammen auch Altar und Kanzel, wobei diese Trennung nicht ganz richtig ist, denn ursprünglich bildeten beide als Kanzelaltar eine Einheit. Erst in der zweiten Hälfte des XX. Jhs. trennte man sie voneinander, stellte sie am jetzigen Platz auf und versah sie mit der hellgrauen Fassung; ursprünglich dürften sie farbiger gewesen sein.

Sowohl in der Altarbekrönung wie auf den Grabplatten ist das Trottsche Wappen zu sehen, mit Füchsen und Raben mit goldnem Ring im Schnabel. Das letzte erwähnenswerte Ausstattungsstück steht hinten unter Empore in einer Vitrine. Das Schiffsmodell verweist auf Himmelpforts Zeit als Schifferdorf. Zwischen XVIII. und der Mitte des XX. Jhs. war die Binnenschiffahrt eines der wichtigsten Transportmittel. So kam es, daß immer mehr himmelpforter Familien als Schiffer ihr Brot verdienten. Wichtig war vor allem der Transport von Holz aus den umliegenden Wäldern und von Ziegeln aus den Mildenberger und Zehdenicker Ziegeleien in die explosionsartig wachsende Metropole Berlin. Heute sind die Wasserwege nur noch von touristischem Interesse.

Die Klostergebäude

Hier nun sind wir vollends auf die Phantasie angewiesen. Denn südlich der Kirche erstreckt sich bis zum heutigen Schleusengraben (der zur damaligen Zeit noch nicht vorhanden war) nur eine offene Wiesenfläche. Kein Zeichen der Klausurgebäude, die sich hier befunden haben müssen, ist mehr zu sehen. Das bedeutet aber sicher nicht, daß es sie in Himmelpfort gar nicht gegeben hat, wie mitunter zu hören ist. Belegt ist einerseits die Existenz eines hohen, bis zu seinem Einsturz als behelfsmäßiger Glockenturm genutzten Gebäuderestes südlich der Kirche, und Grabungen haben auch Fundamentreste zu Tage gefördert. Zum anderen lassen sich auch Angaben über die Zahl der Himmelpforter Mönche in den Urkunden finden, die ungefähr bei einem Dutzend lag. Bei der Personalstruktur der Zisterzienserklöster bedingte dies eine erhebliche Anzahl an Konversen (Arbeitsmönchen) und anderen Bediensteten. Eine solche Institution ohne die dazugehörigen Immobilien wäre absurd.

Falls Himmelpfort dem üblichen Plan der zisterziensischen Kloster folgte (und es spricht nichts dagegen), dann muß sich hier einst das Geviert des Kreuzgangs mit den anliegenden Gebäudetrakten erstreckt haben. Das im Obergeschoß gelegene, quer an die Kirche grenzende Dormitorium habe ich schon genannt. Darunter lagen kleinere Räume und Durchgänge, die Bibliothek und der Kapitelsaal. An den südlichen und westlichen Flügeln des Kreuzgangs schlossen sich Räume an wie Speisesaal, Küche und der Schlafsaal der Konversen, der Arbeitsmönche, die in der Hierarchie der Zisterzienser für die körperlichen Arbeiten da waren. All dies aber ist vergangen - ein Besuch im Kloster Chorin oder auch beim nachbarlichen Nonnenkloster in Boizenburg kann der Vorstellungskraft aber helfen.

Das Brauhaus

Das rekonstruierte Brauhaus des Klosters Himmelpfort: ein langes Ziegelgebäude mit gotischem Giebel
Rekonstruiert: das Himmelpforter Brauhaus, der backsteingotische Nordgiebel

Das jüngste und bis zum [1] Brand 2010 besterhaltene Gebäude des Klosters ist das langgestreckte Wirtschaftsgebäude, das heute Brauhaus genannt wird. Aus den Formen der sparsam vorhandenen Zierelemente, also dem Blendmaßwerk im Nordwestgiebel und dem Portal an der Nordostseite, läßt sich erkennen, daß es etwas jünger ist als die Kirche, es entstand wohl im Laufe des XV. Jhs. Damals muß eine Periode des Wohlstandes geherrscht haben, die den Bau eines so großen Speichergebäudes rechtfertigte.

Im ganzen Ortsbild von Himmelpfort gibt es kaum ein eindrucksvolleres Gebäude. Der Nordwestgiebel mit seinem sparsamen, wohlproportionierten architektonischen Schmuck, und das sorgfältig ausgeführte Mauerwerk mit seinen großen, gut gebrannten Ziegelsteinen im typischen Klosterformat verweisen auf die hohe Qualität des Bauwerks. Vielerorts sind derartige klösterliche Wirtschaftsgebäude längst untergegangen oder nur noch rudimentär erhalten. Dieses Schicksal ist dem Himmelpforter Brauhaus dank der Bürgerstiftung Kulturerbe Himmelpfort und vieler Spendenmittel erspart geblieben. Nach abgeschlossener Rekonstruktion entsteht hier ein Kultur- und Veranstaltungsort.

Die Mauern des Brauhauses (Zustand vor der Rekonstruktion) mit mittelalterlichen (oben) und später eingebauten Fensteröffnungen (unten).
Die Mauern des Brauhauses (Zustand vor der Rekonstruktion) mit mittelalterlichen (oben) und später eingebauten Fensteröffnungen (unten).

Im Hof des Gebäudes (normalerweise nicht zugänglich), fällt in der Nähe des Schleusengrabens im Mauerwerk ein breiter eingemauerter Stichbogensturz auf, als ob hier im Gebäudeinneren eine Zwischendecke eingezogen war. Weiter nördlich sieht man das erwähnte, ehemals teils zugemauerte Portal. Im oberen Teil der Wand sind in regelmäßigen Abständen kleine spitzbogige Öffnungen zu sehen - wohl zur Belüftung des großen Lagerraums im Dach. Im Gegensatz zu den neueren, großen Fenstern im Erdgeschoß sind bei ihnen keinerlei Anzeichen am Mauerwerk zu sehen, die darauf deuten, daß sie nachträglich eingebaut wurden. Sie fügen sich völlig in den Mauerverband ein - es läßt sich also vermuten, daß sie aus der Erbauungszeit stammen.

Der Nordwestgiebel mit seinem schönen Blendmaßwerk wurde hier schon mehrmals erwähnt; hier wurden im Zuge der Rekonstruktion die anscheinend erst später (das Maßwerk teils zerstörend) hineingebrochenen Öffnungen, durch die man mit Hilfe eines bis zum Brand noch sichtbaren Kranbalkens die oberen Etagen be- und entladen konnte, wieder geschlossen, und die in den verputzen Feldern aufgefundenen, rötlichen Ornamentmalereien (Dreipass) behutsam wiederhergestellt.

Zur Straßenseite sind im Erdgeschoß große spitzbogige Fenster zu sehen, deren andersartige Proportionen klar auf eine spätere Epoche hindeuten. Vor der Rekonstruktion waren hier noch Vorrichtungen für Rolläden zu sehen, die zeigten, daß diese Fenster vermutlich erst Ende des XIX., Anfang des XX. Jhs. ausgebrochen worden sein dürften. Über ihren ästhetischen Wert kann man geteilter Ansicht sein. Trotzdem gehören auch sie zur historisch überlieferten Form dieses Gebäudes.

Der originale Südostgiebel am Schleusenkanal existiert schon lange nicht mehr. Er soll bei der Brückensprengung im Frühling 1945 eingestürzt sein. Bei der Rekonstruktion wurde die Giebelmauer 2023 durch eine Stahlkonstruktion mit einer gemäßigt modernen, vorgeblendeten Ziegelwand geschlossen.

Die Klostermauer

Das letzte sichtbare Relikt aus der Klosterzeit, die Wehrmauer, zeigt, daß es durchaus äußere Bedrohungen gegeben haben muß. Sie ist zu sehen, wenn man der am Brauhaus entlangführenden Straße einige Schritte nordwärts folgt. Eine hohe Mauer aus Lesesteinen steht hier, ein Verweis auf die Lage Himmelpforts in einem Gebiet, das jahrhundertelang zwischen den Brandenburger Markgrafen und den Mecklenburgern umstritten war.

Anderes Sehenswerte

Klosterkräutergarten

Gegenüber vom Brauhaus liegt der Klosterkräutergarten. Hier gibt es auf liebevoll bepflanzten Beeten eine Auswahl von Heil-, Nutz- und Zierpflanzen zu bewundern oder einfach die Ruhe zwischen den blühenden Beeten zu genießen. Außerdem kann man hier auch Pflanzen und Kräuterprodukte kaufen.

Klosterkräutergarten in Himmelpfort
Blühender Kräutergarten

Haus des Gastes mit Weihnachtspostamt und Weihnachtshaus

Es begann irgendwann nach der Mitte der 1980er Jahre: in Himmelpfort kamen Briefe an, die an den Weihnachtsmann adressiert waren. Was tun? Es wurde begonnen, Antworten zu schicken. Und heute treffen in Himmelpfort jedes Jahr über 250.000 Briefe ein, die alle von den fleißigen Helferinnen und Helfern beantwortet werden, mit Weihnachtsmarken und einem Sonderstempel. Jedes Jahr in der Adventszeit ist das Postamt aktiv und kann auch besucht werden. Das Gebäude, das es beherbergt, das heutige Haus des Gastes (mit Café und Informationsstelle), ist die alte preußische Dorfschule mit ihrem liebevoll restaurierten Ziegelmauerwerk. Zur Kirche hin, im Hof, zieht die Weihnachtsmannstube das ganze Jahr über vor allem Kinder an.

Unteres Schleusenhaupt vor der Klosterkirche Himmelpfort
Unteres Schleusenhaupt und Klosterkirche

Schleuse

Neben Kloster und Kräutergarten verläuft der Schleusenkanal. Um die Mitte des XIX. Jhs. wurde hier die erste Schleuse angelegt. Damals hob man den Wasserspiegel an und überstaute die freifließende Woblitz zwischen Haussee und Großem Lychensee, so daß sie schiffbar wurde. Nun konnte das Holz aus den weiten Wäldern zwischen Lychen und Boizenburg abtransportiert werden. Die heutige Schleuse wurde zu Beginn des XX. Jhs. erbaut. Heute wird sie in Selbstbedienung betrieben. Im Sommer ist der Andrang teils so groß, daß es Wartezeiten gibt, obwohl die hier von der oberen Havel abzweigende Wasserstraße nach Lychen letztendlich eine Sackgasse ist.

Im südlichen Dorfteil

Vom Kloster aus jenseits der Schleusenbrücke (seit der Sprengung 1945 eine Behelfskonstruktion) geht die Klosterstraße weiter zum Mühlenfließ. In manchen Gärten zeugen Anker von der Vergangenheit der Schifferfamilien. Am Mühlenfließ rechts das alte Fischerhaus, dahinter unsere Gaststätte, dahinter wiederum die hohe Silhouette des ehemaligen Mühlengebäudes und späteren Kinderheims, in das jetzt wieder Leben einzieht.

Links versteckt zum Haussee liegen zwei Mühlenbesitzersvillen: die untere wurde nach dem Konkurs der Mühle von der Kirche erworben und als Pfarrhaus genutzt (heute [2] Freizeitheim mit Ferienwohnung und Gruppenunterkunft), die obere entstand danach, als die Mühle wieder Ertrag brachte. Angeblich gelang es den jüdischen Mühlenbesitzern Ende der dreißiger Jahre noch, zu emigrieren; ihre Villa wurde später zu einem Ferienheim des DDR-Gewerkschaftsbundes. Heute werden hier Ferienappartements vermietet.

Bleibt noch der Hinweis, das im Bereich der heutigen Stolpseestraße der Lageplatz des Dorfes Stolp vermutet wird, dessen slawischer Name noch in Stolpsee fortlebt und das schon vor der Gründung Himmelpforts bestand, allerdings nach der Klostergründung nicht mehr geduldet und 'niedergelegt' wurde.

Selbstverständlich sind auch die Lage Himmelpforts zwischen den Seen und die Ufer- und Waldwege sehenswert - lesen Sie weiter bei den [3] Wanderungen!

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